Sich neu erfinden, den Wandel aktiv gestalten

Sich neu erfinden, den Wandel aktiv gestalten

Spannungsfelder auflösen, neuen Weg beschreiten:

Wünschen Sie sich als Geschäftsführer der Automobilindustrie Ihr Business weiter skalieren zu lassen, die Effizienz zu steigern und gleichzeitig die immer strenger werdenden Umweltauflagen zu bewältigen? Dann ist es höchste Zeit, die aktuelle Situation zu analysieren und ausgetretene Pfade zu verlassen um sich neu zu erfinden.

Über Geschäftsmodell nachdenken, sich für die Post-Corona-Zeit aufrüsten:

Die COVID-19 Krise hat ein Umdenken in der breiten Bevölkerung angestoßen. Immer mehr Menschen in den Industrieländern verzichten auf ein eigenes Auto um einen nachhaltigen Lebensstil zu pflegen. Parallel dazu können die meisten Einwohner in den Entwicklungsländern sich nicht leisten ein eigenes Auto zu besitzen. Wenn es überhaupt möglich ist, teilen viele Familien sich ein gemeinsames Fahrzeug. Die COVID-19 Krise hat die Schere zwischen Arm und Reich noch weiter geöffnet. Es zeichnet sich ab, dass der Absatzmarkt in der Automobilindustrie nicht mehr so weiterwachsen wird. Das ist ein Wake-Up-Call für traditionelle, aber auch neue Tech Automobilindustrie, die über neue Geschäftsmodelle nachdenken muss um dieser Anforderung gerecht zu werden.

Ein technisches, Business oder hybrid Wandel?:

Um die traditionelle Automobilindustrie herauszufordern und die Mobilität neu zu gestalten, haben viele Tech-Firmen innovative Lösungen entwickelt, wie z.B. E-Scooter, intelligentes Parken und Tanken. Diese Vielfalt führt jedoch zur Komplexität und Zersplitterung der Mobilitätsanwendung und bietet mehr Angriffsfläche für Missbrauch sensibler Mobilitätsdaten der Kunden. Darüber hinaus haben neue Technologien, wie Elektromobilität und hochvernetzte Robotaxis die Automobilindustrie revolutioniert, aber auch Risiken im Fall der Produktsicherheit und Produkthaftung eingebracht. Ist ein Mechanismus installiert alle Veränderungen emissionsrelevanter Software oder Konfiguration beim zugelassenen Fahrzeugmodell zu unterbinden oder ggf. den Homologationsvorgang zu wiederholen? Sind OEMs gegen Zero-Day-Attacken gut gewappnet und in der Lage die funktionale Sicherheit des Fahrzeugs im Aftersales Markt dauerhaft zu gewährleisten? 1974 hat Kodak-Ingenieur Steve Sasson die erste digitale Kamera erfunden, jedoch wurde die Erfindung von Kodak ignoriert um das damalige Geschäftsmodel nicht zu gefährden. Diese fatale Fehlentscheidung trug dazu bei, dass der Weltgrößte US-Fotokonzern von der technologischen Revolution überrollt wurde und im 2012 Insolvenz melden musste. Es ist offensichtlich, dass dieser Wandel nicht nur technischer Natur ist, sondern eine radikale Veränderung in gesamtem Unternehmen und Branche auslöst. Entscheidend dabei ist, dass alle Veränderungen seitens Organisation, Technologien- & Lösungslandschaft, aber auch Kompetenz, Lieferkette- und Partnerschaftsstruktur auf das neue Geschäftsmodell ausgerichtet sein müssen.

Das Unternehmen durch die VUCA-Welt der Transformation sicher herausführen:

In der VUCA Welt (Volatil, Ungewiss, Komplex und Mehrdeutig) bilden zwei Pole eine stabile Achse, einer davon ist der PURPOSE — das große WARUM des Unternehmens; der andere Pol steht für KUNDEN — die Ihre Produkte kaufen. Als Kompass benötigt der Geschäftsführer ein ausgerichtetes und durchgängiges Risikomanagementwerkzeug, damit er das Unternehmen sicher aus der VUCA-Welt der Transformation herausführen kann.

Disrupt or be disturbed

Disrupt or be disturbed

Eine nachhaltige digitale Transformation – und davon bin ich überzeugt – ist global, gemeinschaftlich und sollte immer eine Balance zwischen marktrechtlichen Anforderungen, Demografie, Ökonomie, Ökologie, nationaler Sicherheit, geistigem Eigentum und persönlicher Privatsphäre finden.

Gefahr oder Mut zum Paradigmenwechsel:

Das Bewusstsein für Ökologie, Privatsphäre und Sicherheit ist in den letzten Jahren gestiegen. Was einen enormen Druck auf Politik, Gesetzgeber und Industriezweige ausübt. Darüber hinaus bedrohen Technologieunternehmen und Cyber-Kriminelle die Existenz viele Branchen. Traditionelle und zukünftige Geschäftsmodelle werden gestört. Dazu gehören zum Beispiel Industrie 4.0, autonomes Fahren, Smart Home und Smart City. Denn die Digitalisierung hat nicht nur den Grad der Prozess- oder Produktionsautomatisierung erhöht, sondern auch das Paradigma der Cybersicherheit verändert:

Silos brechen, Komplexität reduzieren und Transparenz schaffen:

Mittlerweile klagen immer mehr Mitarbeiter über eine zu hohe Arbeitsbelastung und leiden aufgrund der komplexen Prozess- und Tool-Landschaft an Burn-out-Symptomen. Es ist daher unerlässlich, die Branchensilos aufzubrechen und auszugleichen. Nur so können rein kostengetriebene Prozesse zu einem ausgewogeneren Produktlebenszyklus umgewandelt werden, der dennoch auf einer SWOT-Analyse beruht.

Vom Wasserfall-Modell zur risikogesteuerten kontingenten Verbesserung:

Wir müssen uns also wegbewegen von diesem Wasserfall aus IT-, CT- und Embedded-System-Entwicklungsprozessen hin zu einem BizDevOps-Produkt- und Service-Lifecycle-Prozessmodell. Wichtig ist die transparente softwaredefinierte Umsetzung die Stakeholer einbezieht und trotzdem risikobasiert, identitäts-/richtliniengesteuert und systemorientiert ist. Solch ein Silo aufzubrechen kann nur gelingen indem Compliance, Sicherheit und Usability als marktspezifische Qualitätsanforderungen verankert werden. Die Bewertung der Betriebsbereitschaft muss als Qualitätsmessstab standardmäßig im kritischen branchenübergreifenden IoT-Ökosystem durchgesetzten werden.

Wie kann so eine Transformation aussehen?

Ich glaube, dass Technologien sowie politisches, wirtschaftliches und soziales Klima reifen.  Damit Gesetzgebung, Industriestandard, nationale Verteidigungsautorisierung, Versicherungen, Unternehmen gemeinsam auf der größten digitalen Transformationswelle reiten. Durch die Initiierung eines globalen Transformationsprojekts können wir uns wegbewegen von einem traditionellen Wasserfall-B2C-Unternehmen hin zu agil-vernetzten C2B-Tech-Unternehmen. Dieser Prozess sollte natürlich nachhaltig stattfinden. Damit trotz der Sicherheits- und Compliance-Konformität eine einfache Bedienung der digitale Produkte und des Ökosystems bereitgestellt wird.

hochvernetzte digitale Welt: Borg (Alien) versus Individuum

Hochvernetzte digitale Welt: Borg (Alien) versus Individuum

Würden wir in einer hochvernetzten digitalen Welt unser Individuum verlieren und zu Borgs (Aliens) werden? Borgs verfügen dank Assimilation über umfangreiches Wissen. Sie sind hocheffizient, indem sie eine immer aktive verteilte Netzwerkarchitektur implementieren und ein kollektives Bewusstsein teilen. Die bittere Konsequenz ist, dass die Borg-Drohne ihr Individuum verliert und als transparenter Netzwerkknoten (White Box) dient. Das kollektive Bewusstsein wird unter den Borg-Drohnen geteilt.

Ganz im Gegensatz zur Borg-Drohne agiert jedes IoT in einem gut konzipierten Ökosystem als selbstverwaltetes Individuum mit einer bestimmten Identität. Egal ob es sich um eine Maschine, ein mobiles Gerät, einen Mikrodienst, einen Sensor oder eine reale Person mit einer HMI-Schnittstelle handelt. Es ist eigentlich wie eine Blackbox mit APIs, die nur mit vereinbarter Aneignung oder Smart Contract zugänglich und bedienbar wird. IoT-Eigentümer haben die volle Kontrolle über die verarbeiteten Daten. Und können so ihr geistiges Eigentum oder ihre Privatsphäre vor dem Missbrauch der Daten für kriminelle, wirtschaftliche oder geschäftliche Zwecke schützen.